Angebote für die öffentliche Hand
Mit dem richtigen Angebot zu öffentlichen Aufträgen
Herzlich willkommen zu einem weiteren Blog-Beitrag bei Vergabe Plus. Diesmal geht es um die Frage was Unternehmen bei der Angebotsabgabe für die öffentliche Hand beachten müssen. Welche generellen Besonderheiten es aus Sicht der Auftraggeber gibt, haben wir bereits in unserem Praxistipp Ausschreibungen gewinnen beschrieben. Um die Herausforderungen bei der Erstellung der Angebote für die öffentliche Hand aus Sicht der Bieter besser zu verstehen, spreche ich mit Patrick Hofstadt.
Als Geschäftsführer der QBC Angebotsberatung unterstützt er Kunden dabei das perfekte Angebot abzugeben, gibt Schulungen, hält Vorträge und veranstaltet Workshops zu diesem Thema. Er wurde mit dem APMP 40 under 40 Award ausgezeichnet (Auszeichnung des internationalen Bid Management-Fachverbandes APMP an die 40 weltweit besten Bid Manager unter 40 Jahren). Herr Hofstadt hat mittlerweile mehr als eintausend Angebote analysiert, begleitet und gesteuert und steht uns heute als Experte zur Verfügung.
Aber auch für den Auftraggeber ist das ärgerlich. Denn er muss vielleicht nun ein Angebot bezuschlagen, dass eigentlich gar nicht gewonnen hätte, wenn der Bieter mit dem inhaltlich besseren Angebot seine Leistung vernünftig, also regelkonform dargestellt hätte. Und genau hier möchte ich mit meinem Unternehmen Quality Bid Consulting ansetzen. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass inhaltlich passende und präzise sowie regelkonform ausgearbeitete Angebote für beide Seiten ein Gewinn sind.
Ich komme ja selber aus der Praxis und war viele Jahre als Angebotsmanager in Unternehmen tätig. Ich kenne also die „Schmerzen“ einer komplexen Vergabe aus der eigenen Praxis – insbesondere wenn hintenheraus die Zeit knapp wird. Und daher habe ich auch nochmal einen anderen Blick auf das Thema als viele vergabejuristische Berater. Diesen Blick stelle ich meinen Kunden zur Verfügung, damit sie lukrative Aufträge der öffentlichen Hand gewinnen. Und zwar so, dass die beteiligten Mitarbeiter das Ganze möglichst ohne allzu viele Überstunden schaffen.
Gut, dass sie da noch einmal nachfragen. Ich denke, dass es auch von der Branche abhängt. In der IT-Wirtschaft liegt es definitiv an der guten Konjunktur. Ich habe viele Kunden im IT-Mittelstand, die extrem ausgelastet sind und die die im Vergleich meist etwas niedrigeren Margen bei öffentlichen Aufträgen dann lieber außen vor lassen. Darüber hinaus existiert im Markt leider oft die Meinung, dass ein Großteil der öffentlich ausgeschriebenen Vergaben ohnehin auf einen bestimmten Bieter hin maßgeschneidert sei. Aber selbst wenn dies so wäre – und so einfach ist es dann ja nun auch nicht – ist der Auftraggeber mit der Veröffentlichung an seine Wertungskriterien gebunden. Und mit der richtigen Strategie ist es auch für „nicht gesetzte“ Bieter möglich, den Zuschlag zu erhalten.
Die Herausforderungen liegen nach meiner Erfahrung vor allem in drei Feldern:
Erstens unterschätzen viele Unternehmen die Stringenz und Klarheit der gesetzten Regeln. Was meine ich damit? Zum Beispiel, dass „Maximal drei Seiten Konzept“ auch maximal drei Seiten heißt und die vierte Seite im Zweifel nicht gewertet wird. Oder dass eine vom Bieter gut gemeinte Risikoabgrenzung im Zweifel als Nebenangebot gewertet wird und zum Ausschluss führt. Unternehmen, die sich mit der Sprache und Kultur öffentlicher Ausschreibungen nicht regelmäßig auseinandersetzen, interpretieren Vorgaben leider oft falsch oder überlesen sie sogar. Hier ist es wichtig, dass Unternehmen sich einmal grundlegend mit den Eigenarten öffentlicher Ausschreibungen auseinandersetzen, bevor sie bitteres Lehrgeld zahlen.
Zweitens kämpfen viele Unternehmen mit den gesetzten Fristen. Oft vergehen einige Tage, bis ein Unternehmen überhaupt eine Entscheidung trifft (treffen kann!), sich zu beteiligen. Die dann zur Verfügung stehende Zeit bis zur Angebotsabgabe ist oft sehr kurz, sodass die Qualität leidet und sich Fehler einschleichen können, die z. B. auch zu einem Ausschluss führen können. Der damit verbundene Stress (Pefektionsdruck, Überstunden etc.) sorgt auch nicht eben dafür, dass Ausschreibungen beliebter werden.
Und drittens weiß ich aus dutzenden Beratungssituationen, dass viele Unternehmen sich sehr schwer damit tun, den eigenen Mehrwert innerhalb des vorgegebenen Wertungssystems darzustellen. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass die richtigen Antworten an falschen Stellen stehen und nicht gewertet werden. Oder dass der Auftraggeber aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, die eigentlich verdienten Punkte zu geben. Dies ist sehr schade. Auch hier ist es für interessierte Unternehmen sicherlich sinnvoll, sich einmal grundlegendes Wissen zum Thema öffentliche Vergabe anzulesen oder beibringen zu lassen.
Aus allen drei Herausforderungen ergibt sich aber die gleiche Konsequenz: Wenn Unternehmen sich mit der Angebotserstellung für öffentliche Auftraggeber auseinandersetzen wollen, dann sollten sie das nicht nur alle halbe Jahre machen. Eine effiziente und wiederholbar erfolgreiche Beantwortung von Ausschreibungen erfordert spezialisierte Prozesse, Werkzeuge und Vorgehensweisen, die langfristig aufgebaut werden müssen. Daran interessierten Unternehmen stehe ich gerne als Sparringspartner zur Verfügung.
Die Digitalisierung der öffentlichen Hand in punkto Ausschreibungen wird sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen. Positiv, da kein Papier mehr aufwändig per Post oder Kurier durch die Gegend geschickt werden muss, negativ allerdings, da nicht jedes Portal intuitiv zu bedienen ist. Insgesamt wünschen sich viele meiner Kunden eine konsequentere, aber vor allem für den einzelnen Nutzer einheitlichere Umsetzung rein digitaler Vergaben.
Wenn Sie Rückfragen zum Thema oder weiterführende Anregungen haben, wenden Sie sich an:
Patrick Hofstadt
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